Haben Sie schon einmal einen Ausdruck mit abgeschnittenem Text oder unschönen Rändern in die Hand genommen? Das könnte das Ergebnis eines fehlenden Beschnitts sein. Auch wenn es technisch klingt, sind Druckbeschnitte ein wichtiger Bestandteil eines jeden Grafikdesignprojekts. Ihr Vorhandensein entscheidet darüber, ob das Endergebnis professionell oder amateurhaft aussieht.
Was sind Druckbeschnitte?
Beschnitte sind der Hintergrund, der über die Zielgröße des Musters hinausgeht. In der Regel um 2-3 mm auf jeder Seite. Ihr Zweck ist es, die Grafik nach dem Beschnitt vor unerwünschten weißen Rändern zu schützen. Obwohl dieser Bereich auf dem fertigen Druck nicht sichtbar ist, spielt er eine sehr wichtige Rolle. Im Falle eines geringfügigen Versatzes der Schnittlinie. Und das kommt selbst bei professionellen Maschinen vor – das Fehlen von Beschnitt führt dazu, dass die Grafik den Rand nicht erreicht.
Stellen Sie sich ein Flugblatt mit einem Hintergrund von intensiver Farbe vor. Wenn der Hintergrund genau auf dem Rand des Formats endet, kann jeder Millimeter Versatz einen unschönen weißen Streifen entstehen lassen. Der Druck von Beschnittzugaben ist eine Möglichkeit, diesem Effekt vorzubeugen.
Warum sind Anschnitte so wichtig?
Druck- und Schneidemaschinen sind sehr präzise, aber sie arbeiten nicht mit apothekenmäßiger Präzision. Minimale Fluchtungsfehler beim Schneiden sind bei der Druckproduktion normal. Bei einer einzelnen Auflage fallen sie vielleicht nicht auf, aber bei größeren Auflagen summieren sich diese Abweichungen. Beschnittzugaben vermeiden ästhetische und qualitative Probleme, da sie das Risiko weißer Ränder oder abgeschnittener grafischer Elemente ausschließen.
Ein fehlender Beschnitt ist ein Risiko: Der Auftrag kann nachbearbeitet werden, der Druck kann vom Kunden abgelehnt werden. Möglicherweise muss die gesamte Auflage wiederholt werden. Kosten und Verzögerungen sind oft das Ergebnis kleinerer technischer Versehen.
Wie stellt man die Beschnitte Schritt für Schritt ein?
Der Beschnitt sollte bereits bei der Erstellung des grafischen Dokuments hinzugefügt werden. In den meisten Programmen (z. B. Adobe InDesign, Illustrator, Affinity) kann er in den Optionen für eine neue Datei automatisch eingestellt werden. Als Standard wird ein Beschnitt von 3 mm auf jeder Seite empfohlen. Das heißt, wenn das Projekt 210 × 297 mm (A4) groß sein soll, sollte die endgültige Dateigröße 216 × 303 mm betragen.
Hintergrundgrafiken, Fotos oder Farben sollten bis zu den Rändern des Anschnitts reichen. Gleichzeitig müssen sich wichtige Elemente – Texte, Logos, Icons – in einem sicheren Bereich befinden, der mindestens 5 mm von der Schnittlinie entfernt ist. Dies wird als Sicherheitsabstand bezeichnet. Nach der Fertigstellung des Projekts und vor dem Export in das PDF-Format sollten Sie in den Exporteinstellungen die Optionen „Beschnittzugabe“ und „Schnittmarken hinzufügen“. Nur dann erhält die Druckerei eine Datei, die den Vorgaben entspricht.
Was passiert, wenn Beschnittzeichen fehlen?
Fehlende Beschnittzugaben sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Es ist auch eine potenzielle Quelle für Beschwerden, Fehler und sogar Produktionsstopps. Wenn ein Entwurf keine Beschnittzugabe hat, muss der Drucker den Kunden kontaktieren und um Korrekturen bitten. Oder – im schlimmsten Fall – den Druck ohne Qualitätsgarantie riskieren. Die Folgen? Weiße Linien erscheinen um das Design herum, der Text wird möglicherweise zu nah am Rand abgeschnitten, oder Korrekturen müssen von Hand vorgenommen werden, was Zeit kostet und die Kosten erhöht. Beschnittzugabe ist also kein unnötiges Detail, sondern eine echte Sicherung der Qualität und des Produktionsprozesses.
Muss jedes Projekt Beschnittzeichen haben?
Ja, wenn der Hintergrund oder ein grafisches Element über die Sicherheitszone hinausgeht und den Rand des Designs erreicht. Dies gilt für die meisten gängigen Produkte: Flyer, Visitenkarten, Kataloge, Poster, Verpackungen oder Etiketten. Auch wenn das Design scheinbar keine Beschnittzugabe erfordert, lohnt es sich, sie einzuplanen – so sind Sie im Falle von Änderungen in letzter Minute oder ungewöhnlichen Schnitten besser abgesichert.
Eine Ausnahme können Entwürfe mit weißem Hintergrund sein, die keine Randelemente haben. Aber selbst in diesem Fall empfehlen viele Druckereien, Beschnittzugaben und einen Sicherheitsabstand einzuplanen, um Risiken zu vermeiden.
Zusammenfassung: Druckbeschnitte sind unerlässlich
Druckbeschnitte sind ein kleines technisches Detail, das einen großen Unterschied in der Qualität des Enddrucks ausmacht. Sie nehmen nur wenige Millimeter ein, bewahren das Projekt aber vor einer ästhetischen Katastrophe. Ihr Fehlen ist ein häufiger Grund für Beschwerden, Verzögerungen und Frustration. Deshalb ist es immer eine gute Idee, sich bereits in der Entwurfsphase um sie zu kümmern. Das ist eine einfache Vorsichtsmaßnahme, die sich wirklich auszahlt.