Warum weichen die Farben auf dem Ausdruck vom Bildschirm ab und wie kann man das beheben? Wir antworten! Ist es Ihnen auch schon passiert, dass Ihr Projekt auf dem Bildschirm perfekt aussah, aber nach dem Druck waren die Farben völlig anders? Dies ist ein häufiges Problem, das auf Unterschiede zwischen dem Licht auf dem Bildschirm und der Tinte auf dem Papier zurückzuführen ist.
1. Der Unterschied zwischen RGB und CMYK
Der Hauptgrund für die Farbdiskrepanz ist der Unterschied zwischen den Farbräumen:
- RGB (Rot, Grün, Blau) – wird in Monitoren, Fernsehern und Telefonen verwendet. Das Mischen von Licht erzeugt Farben, was zu hellen und gesättigten Farbtönen führt.
- CMYK (Cyan, Magenta, Gelb, Key/Black) – wird im Druck verwendet. Die auf das Papier aufgetragene Tinte hat eine geringere Farbpalette, so dass einige Farbtöne (z. B. Neon) nicht reproduziert werden können.
Beispiel:
Der Designer hat das Logo in einem hellen Rosaton (RGB) entworfen. Nach dem Druck fiel es blasser aus, weil der Drucker in CMYK arbeitet, das keine so intensiven Farben wiedergibt.
2. Druckfarben vs. Monitorkalibrierung – lügt Ihr Bildschirm?
Auch wenn Sie in CMYK arbeiten, können die Farben variieren, wenn der Monitor nicht richtig kalibriert ist.
- Heimmonitore haben oft eine zu hohe Helligkeit oder gesättigte Farben (z. B. im Modus „Dynamischer Kontrast“).
- Monitore für Grafikdesigner (z. B. mit Pantone-Zertifizierung) sind teurer, zeigen aber die Farben getreuer an.
Warum wird auf dem Bildschirm nie genau angezeigt, welche Farben auf dem Ausdruck zu sehen sein werden??
Selbst der professionellste Monitor kann nicht vollständig wiedergeben, wie die Farben im Druck aussehen werden. Das liegt an einem grundlegenden Unterschied in der Art und Weise, wie Farben erzeugt werden – der Bildschirm strahlt Licht aus, während der Druck Licht absorbiert und reflektiert. Es ist, als ob man eine leuchtende Glühbirne mit einem farbigen Blatt Papier vergleichen würde. Außerdem hat jeder Monitor seine eigenen individuellen Einstellungen für Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur, was eine originalgetreue Wiedergabe von Farben noch schwieriger macht.
3. Papierart und Drucktechnik
Auch das Papier und die Druckmaschine beeinflussen das Endergebnis:
- Glänzendes Papier – verbessert die Farbsättigung.
- Mattes Papier – „verblasst“ die Farben, wodurch der Druck gedämpfter wirkt.
- Offsetdruck vs. Digitaldruck – Unterschiede im Farbauftrag können die Farbwahrnehmung verändern.
Fallbeispiel:
Der Kunde bestellte Visitenkarten auf ökologischem Papier (matt). Das Design hatte ein tiefes Schwarz, aber auf dem Druck war es eher grau. Die Lösung bestand darin, zusätzliche schwarze Tinte (Pantone Black) zu verwenden.
4. Proofing – warum ein Muster bestellen, um die Farben auf dem Ausdrucks zu überprüfen?
Um Überraschungen zu vermeiden, ist es ratsam, vor einer großen Auflage ein Proofing (Farbmuster) anfertigen zu lassen:
- Digital Proof – schnell und billig, aber weniger genau.
- Print Proof (z. B. Matchprint) – simuliert den endgültigen Druck, ist aber teurer.
Checkliste, bevor Sie Ihr Projekt zum Druck schicken:
✅ Konvertieren Sie die Datei in CMYK.
✅ Prüfen Sie die Farben auf einem kalibrierten Monitor.
✅ Wählen Sie das richtige Papier (fragen Sie die Druckerei nach Mustern).
✅ Bestellen Sie ein Proofing, wenn Sie genaue Farben wünschen.
5. Wie lassen sich Probleme mit den Farben auf dem Ausdruck vermeiden?
Einige praktische Ratschläge:
- Arbeiten Sie sofort in CMYK, wenn das Projekt für den Druck bestimmt ist.
- Verwenden Sie Pantone-Schablonen (z. B. Pantone Color Bridge), um zu sehen, wie sich RGB-Farben in CMYK-Farben umsetzen lassen.
- Arbeiten Sie mit Ihrer Druckerei zusammen – erkundigen Sie sich nach deren Farbprofil und Maschineneinstellungen.
Ist es möglich, Farbunterschiede vollständig zu beseitigen?
Leider gibt es keine Möglichkeit, die Farben von Bildschirm und Druck perfekt aufeinander abzustimmen, aber die Abweichungen lassen sich stark minimieren. Der Schlüssel dazu ist, von Beginn des Projekts an bewusst im richtigen Farbraum zu arbeiten, Ihren Monitor regelmäßig zu kalibrieren und mit einer Druckerei zusammenzuarbeiten, die Muster und Farbprofile ihrer Maschinen zur Verfügung stellen kann. Denken Sie daran, dass selbst kleine Unterschiede in den Farbtönen natürlich und für den durchschnittlichen Betrachter oft nicht wahrnehmbar sind – das Wichtigste ist, dass das Endergebnis mit Ihren Vorstellungen übereinstimmt.
Zusammenfassung – Farben auf dem Ausdruck
Unterschiede zwischen der Farbe auf dem Bildschirm und der gedruckten Farbe sind ein natürliches Phänomen, aber sie können kontrolliert werden. Die wichtigsten davon sind:
🔹 Bewusstmachen der Unterschiede zwischen RGB und CMYK,
🔹 Kalibrierung des Monitors,
🔹 Auswahl des richtigen Papiers,
🔹 Proofing vor dem endgültigen Druck.
Haben Sie irgendwelche Zweifel? Unsere Experten helfen Ihnen bei der Vorbereitung des Designs, damit die Farben des Drucks Ihren Vorstellungen entsprechen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf oder machen Sie gleich ein Angebot für Ihren Druck!